Ebbe und Flut. Lebensraum.
UNESCO-Weltnaturerbe.
Wattenmeer-Besucherzentrum. Wattwanderungen. Wattwagenfahrten.
Foto: Nordseebrandung Ferienwohnungen, Caroline Regge
Das Sahlenburger Watt ist Teil des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer und gehört seit 2009 zum UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer. Es liegt westlich von Cuxhaven, direkt vor Sahlenburg, ca. 2 Gehminuten vom Strandhochhaus und unserer Ferienwohnung entfernt. Es bietet dir ein beeindruckendes Naturerlebnis zwischen Ebbe und Flut.
Ebbe: Zeitraum zwischen Hochwasser und Niedrigwasser, also die Zeit in der das Wasser abläuft. Dauer: ca. 6 h und 12 min. Wird oft umgangssprachlich falsch benutzt im Sinne: "Zeit wo kein Wasser da ist".
Flut: Zeitraum zwischen Niedrigwasser und Hochwasser, also die Zeit in der das Wasser aufläuft. Dauer: ca. 6 h und 12 min. Wird oft umgangssprachlich falsch benutzt im Sinne: "Zeit wo das Wasser da ist".
Bei Ebbe zieht sich das Wasser weit zurück und gibt den Meeresboden frei. Es entsteht die charakteristische Wattlandschaft, die sich durch Schlick, Sandflächen, kleinen Rinnen und Prielen auszeichnet.
Das Watt ist Lebensraum von verschiedensten Tierarten und ist ein Lebensraum von internationaler Bedeutung. Millionen von Zugvögeln nutzen es als Rast und Nahrungsgebiet. Natürlich sind hier auch Muscheln, Wattwürmer, Krabben und Krebse zu Hause.
Vom Sahlenburger Strand aus blickt man über das Watt zur Insel Neuwerk, die in den Stunden vor und kurz nach Niedrigwasser sogar zu Fuß oder mit dem Wattwagen erreicht werden kann.
Foto: Ingo Neuhaus
Das Sahlenburger Loch ist eine markante Vertiefung im Watt vor Sahlenburg. Es handelt sich um eine teils mehrere metertiefe Senke im Meeresboden, die durch die stetige Wirkung der Gezeiten und der damit verbundenen Strömungen entstanden ist. Anders als die flachen Wattflächen, die bei niedrigen Wasserständen rund um das Niedrigwasser weitläufig begehbar sind, birgt das Sahlenburger Loch Gefahren - sowohl durch seine Tiefe als auch durch den weichen Schlick am Grund.
Entstehung.
Über viele Jahre hinweg haben Gezeitenströme und Erosion dafür gesorgt, dass an dieser Stelle der Wattboden ausgespült wurde. Ähnliche Vertiefungen gibt es auch an anderen Stellen im Watt, doch das Sahlenburger Loch gilt als besonders eindrucksvoll.
Gefahren und Sicherheit.
Das Loch ist nicht nur ungewöhnlich tief sondern auch mit Vorsicht und Respekt vor der Natur zu begegnen. Die umliegende Wattfläche wirkt oft fest, kann aber abrupt in weichen, nachgebenden Schlick übergehen. Ungeübte Wattwanderer können dadurch schnell in Schwierigkeiten geraten. Daher gelten folgende Vorsichtsmaßnahmen:
Das Betreten des Bereichs sollte unbedingt vermieden werden.
Bei fehlender eigener Erfahrung sollten Wattwanderungen ausschließlich mit erfahrenen Wattführern unternommen werden.
Bei Flut entstehen im Sahlenburger Loch hohe Strömungsgeschwindigkeiten. Ein "Gegen an Schwimmen" ist nicht möglich.
Ökologische Bedeutung.
Trotz der Gefahren spielt das Sahlenburger Loch auch eine Rolle im Ökosystem Wattenmeer. In den Vertiefungen finden sich andere Strömungsverhältnisse, wodurch sich besondere Lebensräume für Kleinstlebewesen und Fische entwickeln.
Befestigung des Wattwegs, Bereich Sahlenburger Loch.
In den letzten Jahren wurden Maßnahmen zur Befestigung des Sahlenburger Wattwegs im Bereich des Sahlenburger Lochs vorgenommen:
Einbau von Geröllschüttungen: Gefährdete Stellen wurden mit Geröll aufgefüllt und stabilisiert, so dass sich ein tragfähiger Untergrund bildet.
Verankerung der Schüttungen: Größere Steine werden so eingebracht, dass sie sich gegenseitig verkeilen und den Untergrund dauerhaft sichern.
Befestigung durch Faschinen und Holzpfähle: An besonders gefährdeten Stellen werden aus Weidenbündeln gefertigte Faschinen sowie Pfähle eingesetzt, um die Kanten des Wattwegs zu sichern und Ausspülungen zu vermeiden.
Lenkung der Strömung: Durch gezielte Verlagerung und Verstärkung einzelner Abschnitte wird erreicht, dass da ablaufende Wasser den Wattweg weniger stark unterspült.
Anhebung des Wegniveaus: Teilweise wird der Wattweg leicht erhöht, damit er auch bei höheren Wasserständen passierbar bleibt.
Pflege und regelmäßige Kontrolle: Turnusmäßige Inspektionen werden durchgeführt, um neue Ausspülungen frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
Diese Maßnahmen dienen ausschließlich der Sicherung und Erhaltung der bestehenden Wattverbindung zur Insel Neuwerk. Sie wurden und werden in enger Abstimmung mit dem Nationalpark durchgeführt, so dass die ökologischen Prozesse im Wattenmeer nur minimalst möglich beeinflusst werden. Auf diese Weise bleibt der historische Wattweg auch in Zukunft für geführte Wanderungen und Einzelgänger ein verlässlicher Pfad nach Neuwerk.
Fazit.
Das Sahlenburger Loch ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie dynamisch das Wattenmeer ist. Für Besucher ist es spannend zu wissen, dass sich solche geologischen Besonderheiten direkt vor der Küste verbergen - allerdings sollte man sich ihnen nur mit Respekt und Vorsicht nähern.
Das Duhner Loch reicht aus nördlicher Richtung bis weit in den Wattbereich vor Sahlenburg. Spannend für Naturfreunde, aber nicht ungefährlich für Wattwanderer. Das Duhner Loch ist wie das Sahlenburger Loch eine Vertiefung im Watt, die durch eine natürliche Ausspülung entstanden ist.
Entstehung.
Das Wattenmeer verändert sich ständig. Strömungen, Tidenhub und Sedimentbewegungen haben eine Senke geschaffen, die sich vom umliegenden Watt deutlich unterscheidet. Auch wenn das Duhner Loch von oben betrachtet zunächst harmlos aussieht, ist es mehrere Meter tief und mit weichem Schlick gefüllt.
Gefahren und Sicherheit.
Das Duhner Loch ist für unerfahrene Wattwanderer eine ernste Gefahr:
Schon wenige Schritte können dazu führen, dass man im weichen Untergrund einsinkt.
Bei Flut läuft die Senke schnell mit Wasser voll und es treten hohe Strömungsgeschwindigkeiten auf, die ein Schwimmen unmöglich machen.
Bei fehlender Erfahrung den Bereich daher nur mit geschulten Wattführern erkunden.
Wattwanderzeiten (extern) und Warnhinweise stets beachten.
Ökologische Bedeutung.
Wie andere Wattvertiefungen schafft auch das Duhner Loch besondere Lebensräume für Meerestiere, die in den größeren tiefen und speziellen Strömungsverhältnissen Nahrung und Schutz finden. Es ist damit ein kleines, aber wichtiges Mosaik im einzigartigen Naturraum Wattenmeer.
Befestigung des Wattwegs, Bereich Duhner Loch.
Die Maßnahmen zur Befestigung des Wattwegs im Bereich des Duhner Lochs umfassen:
Aufbringung von Muschkalkschichten: Vertiefungen und ausgespülte Bereiche werden gezielt mit Muschelkalk verfüllt und verdichtet.
Verstärkung gefährdeter Abschnitte: An Stellen, die besonders stark von Strömungen betroffen sind, wurden mehrere Lagen Muschelkalk übereinander eingebracht um die Tragfähigkeit zu erhöhen.
Anpassung der Oberfläche: Die Schicht wird so eingeebnet, dass eine gleichmäßige und trittfeste Wegführung entsteht.
Regelmäßige Ergänzungen: Da sich das Material im Laufe der Zeit verteilt oder absinkt, sind Nachbesserungen durch das erneute Aufbringen von Muschelkalk vorgesehen.
Mit dieser Bauweise wird der Wattweg im Bereich des Duhner Lochs dauerhaft stabilisiert. Gleichzeitig ist die Verwendung von Muschelkalk eine umweltverträgliche Lösung, die den Charakter des Wattbodens nicht grundlegend verändert und sich harmonisch in das Ökosystem einfügt.
Fazit.
Das Duhner Loch ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie dynamisch und wandlungsfähig das Wattenmeer ist. Für Besucher ist es spannend zu wissen, das solche Strukturen direkt vor der Küste existieren. Aber immer mit Vorsicht und Respekt begegnen.
Kinder können im Watt in unmittelbarer Nähe des Strandes buddeln und Kanäle und Burgen bauen und erleben, wie die Flut diese wieder einnimmt.
Wattwanderungen starten regelmäßig von Sahlenburg aus. Fachkundige Wattführer erklären dabei anschaulich das Ökosystem und sorgen für Sicherheit.
Bei entsprechender Kenntnis und Vorsicht auch eigenständige Wattwanderungen. Wichtig: Strikt die Wattwanderzeiten beachten. Bei schlechtem Wetter (insbesondere Gewitterneigung oder Gefahr von Nebel) auf gar keinen Fall ins Watt.
Wattwagenfahrten zur Insel Neuwerk.
Besuch des Wattenmeer-Besucherzentrums.
Foto: Ingo Neuhaus